Panta Rhei. Alles fließt. Der Blog erwartet von mir eine Chronologie. Er schreibt nicht vor, in welche
Richtung sie sich bewegen soll. Zurück zur Zukunft, hieß es einmal. Als Kind saß ich oft am Ufer eines Flusses und winkte den Binnenschiffern zu. Ich dachte nicht daran, ein Sonett zu schreiben.
Später half ich einer Klassenkameradin beim Abfassen ihrer Liebesbriefe. Ich weiß nicht, wieviel Flaschenpost an mir vorbei trieb. So wenig wie ich weiß, an welchem Ufer ihre Sehnsucht gestrandet
ist.
Er gräbt sein Bett. Er ist niemals das Gleiche.
Er ist die Flut, die durch die Enge schießt.
Er ist die Ruhe und betrachtet seine Deiche,
und trotzdem weiß er nicht, wohin er fließt.
Er gräbt sein Grab. Verdorrt im Licht. Wird Sand,
in dem er seine eignen Spuren liest.
Er hebt sich auf, so wie ein tränenreiches Land.
Wird wieder Wasser und weiß nicht, wohin er fließt.
Dann schaut er Steinen in die marmorierte Hand
und Silberfischen in den grünen Blick.
Dann ist er der, der Eis ins Feuer gießt.
Dann geht er träge nochmal an den Strand.
Dann zieht der Strom ihn in sich selbst zurück:
Und trotzdem weiß er nicht, wohin er fließt.
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Petra (Montag, 02 November 2020 17:06)
Ja, es geht ja nicht ums Ankommen.